Schützen-Verein Wethmar von 1900 e.V. DIE GESCHICHTE DES VEREINS

Gegründet wurde der Schützen-Verein Wethmar am 18. Februar 1900. Bedingt durch das starke Wachstum des Ortsteils Wethmar im Zuge des Aufschwungs der „Gewerkschaft Eisenhütte Westfalia“ wuchs bei vielen Bürgern der Wunsch nach einem eigenen Schützenverein, welcher schließlich im Jahre 1900 verwirklicht wurde. Aus der Gründungszeit des Schützen-Vereins Wethmar bedingt sich auch die enge Verbundenheit zu unserem „Bruderverein“, dem Schützenverein Nordlünen-Alstedde von 1834 e.V.

Noch im Jahr 1900 feierte Wethmar sein erstes Schützenfest. Bedingt durch den Ausbruch und die Folgen des Ersten Weltkriegs wurden zwischen 1912 und 1922 keine Schützenfeste gefeiert. Auch in den „goldenen“ zwanziger Jahren gab es nur zwei Feste in den Jahren 1922 und 1925. Das letzte Schützenfest vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges feierte der Schützen-Verein Wethmar im Jahr 1935.

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges verlieren sich die Spuren eines aktiven Schützen-Vereins in Wethmar. Alte Protokollbücher lassen auf ein nur unregelmäßiges Vereinsleben schließen. Das letzte, mit Bleistift geschriebene Protokoll einer Vorstandssitzung stammt aus dem Jahre 1941, danach bricht die Protokollführung ganz ab.

Die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs verboten 1945 Schützen-Vereine als „uniformierte Waffenträger“. Erst mit Gründung der Bundesrepublik 1949 wurden sie wieder zugelassen; in der DDR blieben Schützenvereine gesetzlich untersagt.

Unter der Vogelstange unseres Nachbarvereins Langern reifte am 16.08.1953 bei mehreren Schützenbrüdern aus Wethmar der Entschluss, den Schützen-Verein Wethmar von 1900 wieder aufleben zu lassen.

Bereits sieben Tage später, am 23.08.1953, wurde mit einer Versammlung in der Gaststätte „Freikmann“ (ehemals „DAS GREIF“) diese Idee in die Tat umgesetzt. Sämtliche anwesenden Schützenbrüder trugen sich mit ihrem Namen in eine Anwesenheitsliste ein, die zum Schluss die stattliche Zahl von 91 aufwies. Diesen Schützen ist es zu verdanken, dass unser Verein sich zu dem entwickeln konnte, was er heute ist. Bereits ein Jahr später wurde bereits das erste Schützenfest nach dem Krieg gefeiert.

In dieser Zeit ist auch die schwarze Uniform entstanden, welche die Schützen aus Wethmar leicht erkennbar macht. Weil das Geld nach dem Krieg häufig knapp war, nahm man in Wethmar einfach den vorhandenen schwarzen Sonntagsanzug und kombinierte diesen mit der Schützenkappe.

Im Jahr 2024, also 71 Jahre nach der Wiedergründung des Vereins, besteht der Schützen-Verein Wethmar von 1900 e.V. aus vier Kompanien, die gemeinsam das Bataillon bilden.

Die Kompanien haben derzeit die folgenden Mitgliederstärken:

I. Kompanie: 111 Mitglieder
• Kompanieführer Hauptmann Thorsten Jäger

II. Kompanie: 66 Mitglieder
• Kompanieführer Hauptmann Kai-Oliver Zürtz

III. Kompanie 160 Mitglieder
• Kompanieführer Hauptmann Matthias Schmitz

IV. Kompanie: 55 Mitglieder
• Kompanieführer Oberstleutnant d.R. Martin Möller

Bis zum Jahr 2022 bestand der Schützen-Verein Wethmar noch aus fünf Kompanien. Die V. Kompanie löste sich zum Ende des Jahres 2022 auf. Glücklicherweise blieben uns so gut wie alle verbliebenen Mitglieder treu und wechselten in eine der anderen Kompanien.

Die V. Kompanie bildete sich 1968 und bestand somit 54 Jahre. Als äußeres Zeichen zogen sie eine grüne Uniform an. Vier Könige kamen in den Jahren 1994 mit Ludger Overmann, 1996 mit Jürgen Brandau, 2003 mit Heinz-Wilhelm Hecktor und 2010 mit Thomas Kolander aus den Reihen der V. Kompanie.

Fester Termin des Schützenjahres ist die jährlich stattfindende Generalversammlung. Hier gibt der Vorstand seinen Jahres- und Kassenbericht und es finden die satzungsgemäßen Wahlen statt. Im Jahr des Schützenfests informiert der Vorstand außerdem über den Stand der Planungen.

Weitere jährlich wiederkehrende Termine sind das Seniorentreffen für alle Mitglieder ab 60 Jahre, das Bataillonsschießen im Herbst sowie die Teilnahme an der Gedenkveranstaltung am Volkstrauertag.

Höhepunkt gelebter Schützengemeinschaft sind der Königsball, den unser amtierendes Königspaar unter tatkräftiger Mithilfe des Vereins ausrichtet, sowie das Hubertusfest, das immer Ende Oktober stattfindet. Hier werden in feierlichem Rahmen Orden und Ehrenzeichen verliehen, und zwar an Schützenbrüder für langjährige Mitgliedschaft oder für besondere Verdienste. Auch die Siegerehrung des jährlichen Bataillonsschießens findet hier statt. Die im Jahr 2000 erstmalig gefeierte ökumenische “Hubertusmesse”, die meistens in der St. Gottfried-Kirche in Wethmar stattfindet, ist mit ihrer besonderen musikalischen Gestaltung ein würdevoller Auftakt dieses Fests

Fest verankert in der Tradition des Vereins ist das Biwak des Bataillons, das die Schützen in der Regel in die Natur hinausführt. In den letzten Jahren hat sich ein gemeinsames Biwak mit den befreundeten Schützenvereinen aus Langern und Cappenberg entwickelt, welches immer reihum von den Vereinen ausgerichtet wird. An schönen Orten in der näheren Umgebung verbringen zahlreiche Schützenbrüder und Schützenschwestern an diesem Tag ein paar unbeschwerte Stunden.

Gerne besuchen wir auch die Schützenfeste unserer befreundeten Vereine in Selm-Cappenberg, Werne-Langern, Lünen-Mitte, Lünen-Süd, Nordlünen/Alstedde sowie die Vogelschießen in Selm-Bork, Lünen-Brambauer, Dortmund-Kemminghausen und Lünen-Niederaden.

Abordnungen der genannten befreundeten Vereine sind stets gern gesehene Gäste bei unserem Schützenfest in Wethmar.

Eingebürgert haben sich auch vor den Schützenfesten „Ausmärsche“, welche die Schützenbrüder und Schützenschwestern mit einem kleinen Augenzwinkern auf die anstehenden „schweren Gefechte“ während des Schützenfests in Wethmar vorbereiten sollen.

Dieser knappe Überblick gibt einen ersten Eindruck unserer recht bewegten Vereinsgeschichte. Möglich geworden ist diese Geschichte erst durch Männer und Frauen aus Wethmar, die sich für die Schützenidee durch die Jahrzehnte hindurch begeistert haben. Wir hoffen, dass kameradschaftliche Verbundenheit und gute, gelebte zwischenmenschliche Beziehungen auch in Zukunft ein fester Bestandteil im Vereinsleben bleiben werden.